Naturkunde im Cottbuser Museum

1961 wurde die Abteilung Naturkunde des Bezirksmuseums Cottbus gegründet, die 1995 in das eigenständige Museum der Natur und Umwelt überging.

Im Jahr 2005 wurde das Museum der Natur und Umwelt Cottbus auf Grund fehlender Räumlichkeiten für die Öffentlichkeit geschlossen.

Gegenwärtig ist der naturkundliche Bereich Teil des Stadtmuseums.

Der Naturwissenschaftliche Verein der Niederlausitz e.V. hat sich die Aufgabe gestellt, naturkundlich arbeitende Museen der Niederlausitz zu unterstützen und wurde als Förderverein des Museums der Natur und Umwelt Cottbus gegründet.

Unterstützung der Naturkunde im Cottbuser Museum:

  • durch ehrenamtliche Arbeit und durch befristete Arbeitsstellen sowie
  • durch die Beschaffung von Spenden und Fördergeldern
  • bei der wissenschaftlichen und technischen Bearbeitung der Sammlungen
  • bei der Erarbeitung von Ausstellungen
  • bei der Sammeltätigkeit
  • bei der Öffentlichkeitsarbeit.

Der Verein setzt sich für die Wiedereröffnung eines Natur-Museums in Cottbus ein.

In Zusammenarbeit von NVN e. V. und Museum erscheint jährlich ein neues Heft aus der Publikationsreihe „Natur und Landschaft in der Niederlausitz“.

Fachbereich Biologie

Aus den einstigen Naturlandschaften unserer Region entstanden durch den Einfluss natürlicher Faktoren, aber vor allem durch das Wirken des Menschen in den letzten 5.000 Jahren schrittweise unsere heutigen Kulturlandschaften. Dabei wurden und werden in zunehmendem Maße Flora und Fauna beeinflusst und verändert. Den gegenwärtigen Naturzustand und dessen Veränderung sowie ökologische Zusammenhänge und die Entwicklung der Landschaft i.w.S. vor allem im Territorium Süd- und Ostbrandenburgs zu erforschen, in vielfältiger Weise z.B. in Sammlungen zu dokumentieren, gehört zu den Aufgaben des Fachbereichs Biologie.

Biologische Präparationsarbeiten
Biologische Präparationsarbeiten

Der Fachbereich Biologie führte in diesen Gebieten ausgewählte Untersuchungen durch und bearbeitete spezifische Forschungsaufgaben, vor allem in der Bergbaufolgelandschaft.

Zur biologischen Sammlung des Museums gehören unter anderem zahlreiche Präparate von Wirbellosen und Wirbeltieren, Trophäen und Tierskelette sowie Herbarien und die bedeutendste und größte Schmetterlingssammlung des Landes Brandenburg. Die Gesamtzahl der biologischen Exponate beträgt etwa 400.000.

Fachbereich Geologie

Der Fachbereich Geologie beschäftigt sich vor allem mit der Erdgeschichte und der landschaftlichen Entwicklung der Niederlausitz vom Präkambrium bis zum Quartär. Tiefe Einblicke in die Erdgeschichte gestatten uns die zahlreichen in der Niederlausitz abgeteuften Bohrungen zur Erdöl-, Kupferschiefer- und Braunkohleerkundung, vor allem aber die riesigen Braunkohletagebaue mit ihren kilometerlangen Schichtanschnitten. Eine wichtige Aufgabe ist es, hier erdgeschichtliche Zeugnisse in Form von Gesteinen, Mineralen und Fossilien zu bergen, deren Fundumstände zu dokumentieren und all diese Funde und Befunde für die Öffentlichkeit und die wissenschaftliche Forschung zu bewahren.

Die geologische Sammlung ist die bedeutendste und größte geologische Museumssammlung im Land Brandenburg und enthält ca. 60.000 Exponate. Sie umfasst die Vielfalt der geologischer Dokumente von Gesteinen, über Minerale und Bodenschätze bis hin zu Fossilien, den Spuren früheren Lebens.

Der umfangreichste und wissenschaftlich wertvollste Teil der Sammlung stammt aus der Niederlausitz. In drei großen Ausgrabungen –

  • Jungtertiär von Wischgrund (Grabungen von 1974 bis 1986),
  • Eem-Warmzeit von Schönfeld (Grabungen von 1979 bis 1995),
  • Eem-Warmzeit von Klinge (Grabungen von 1988 bis 2003)

– haben die Geologen des Museums fossile Schätze, die z.T. durch den Braunkohlenbergbau zugänglich waren, geborgen und neue Erkenntnisse durch die wissenschaftliche Bearbeitung gewonnen.

Durch die Auswertung der Grabung in der Blättertongrube Wischgrund entstand so der Niederlausitzer Tertiärwald im Spreeauenpark.

Aus der Grabung in Klinge ist durch das Engagement der Interessengemeinschaft Klinger See das Freilichtmuseum „Zeitsprung“ entstanden, in dem man sich über das Eem von Klinge und die Ausgrabung informieren kann (www.klinger-see.org).

Skelett der Plötze Rutilus rutilus aus dem Eem von Klinge-Nord
Skelett der Plötze Rutilus rutilus aus dem Eem von Klinge-Nord

Informationen zur Eem-Grabung in Klinge gibt es hier.

Die Mineraliensammlung umfasst mehr als 5.000 Mineralstufen aus den unterschiedlichsten Lagerstätten und Mineralvorkommen Deutschlands, aber auch aus klassischen Fundpunkten anderer Gebiete.

Zur stratigraphischen Sammlung gehören über 37.000 Fossilien aller Epochen der Erdgeschichte sowohl aus der Niederlausitz als auch aus anderen Gebieten.

Siehe auch Beitrag „25 Jahre Fachbereich Geologie im Museum Cottbus“ aus der „Natur und Landschaft in der Niederlausitz“ Heft 20.

Tertiärwald, Mammutbaumstubben und Findlingsallee

Museale Außenanlage im Spreeauenpark

Der NVN bietet hier museumspädagogische Aktivitäten an, Anmeldung von Führungen unter 0162 72 45 950.

  • Der Tertiärwald ist die Nachgestaltung der Flusslandschaft der Ur-Elbe mit heute wachsenden Pflanzen, wie sie vor etwa 10 Millionen Jahren in der Niederlausitz anzutreffen war.
  • Der Stubben eines fossilen Mammutbaumes ist mit 5 Metern Durchmesser (Stammdurchmesser 3,20 m) das größte Exponat der paläobotanischen Sammlung des Museums. Er wurde 1982 aus dem Tagebau Klettwitz geborgen.
  • Die Findlingsallee ist eine Kollektion von 77 ausgewählten skandinavischen Findlingen aus Niederlausitzer Tagebauen.
Tertiärwald
im Tertiärwald

Mehr Informationen über den Tertiärwald gibt es hier.